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Praxisbeispiel | Praxisbeispiel |
Version vom 16. April 2014, 10:13 Uhr
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Bei diesem Ansatz bleibt der Aufgabenzuschnitt auf den einzelnen Arbeitsplätzen unverändert. Beim Job Rotation wechseln die Mitarbeiter den Arbeitsplatz oder Aufgabenbereich innerhalb ihrer Arbeitsgruppe untereinander. Das kann sowohl in einem festgesetzten Rhythmus (z.B.: wöchentliche oder monatliche), als auch in einem flexibel durch die Mitarbeiter organisierten Wechsel geschehen.
Da die verschiedenen Aufgaben mit unterschiedlichen Belastungen verbunden sind, wird beim Job Rotation die Monotonie verringert. Darüber hinaus können die Mitarbeiter flexibler eingesetzt werden. Durch die verbesserte Zusammenarbeit wird auch der Blick der Angestellten für das Ganze geschärft und der Wissensaustausch untereinander gefördert.
Job Rotation kann den Wechsel von gleichwertigen Aufgaben (vgl. Job Enlargement) oder auch von Tätigkeiten mit unterschiedlich hohen Anforderungsniveaus (vgl. Job Enrichment) beschreiben. Die Chancen und Stolpersteine dieses Ansatzes entsprechen denen der oben geschilderten Konzepte.
Abteilungs- oder betriebsüberfgreifender Wechsel
In jüngerer Vergangenheit wurde das Konzept weiter ausgedehnt. So wird manchmal nicht mehr nur innerhalb einer Arbeitsgruppe gewechselt, sondern auch darüber hinaus ? mitunter sogar abteilungs- oder betriebsübergreifend.
Diese Art des Job Rotations wird beispielsweise verwendet, um einen Mitarbeiter auf Führungsaufgaben vorzubereiten oder um Hochschulabsolventen einen Einstieg ins Unternehmen zu ermöglichen (Trainee-Programme).
Praxisbeispiel
Die HWT Elektrogeräte Lichtenau GmbH ist ein Hersteller von elektrischen Haushaltsgeräten, wie Wäschemangeln, beheizbaren Spiegeln oder Handtuchtrockenern aus Lichtenau bei Chemnitz. Der Betrieb beschäftigt derzeit 5 Mitarbeiter.
Einsatzflexibilität und Lernbereitschaft Steigende Qualitäts- und Komplexitätsanforderungen und eine schwankende Nachfrage stellen hohe Anforderungen an die Einsatzflexibilität und Lernbereitschaft der Beschäftigten. Während bei geringer Kapazitätsauslastung eine sinnvolle Beschäftigung für die Mitarbeiter geschaffen werden muss, können bei hoher Kapazitätsauslastung hingegen Personallücken entstehen, die durch Mitarbeiter mit anderem beruflichen Hintergrund gefüllt werden müssen. Rotation der Mitarbeiter Aus diesem Grund sieht die Einsatzplanung seit jeher eine Rotation der Mitarbeiter zwischen den verschiedenen Bereichen vor ? abhängig von den jeweiligen Produktionserfordernissen und den Kompetenzen der Mitarbeiter und weitgehend unabhängig von ihrer hierarchischen Position.
So kommt es beispielsweise vor, dass der gelernte CNC-Dreher zeitweilig in der Montage oder Vorfertigung eingesetzt wird. Das notwendige Know-how wird im Prozess der Arbeit durch die Kollegen vermittelt, zusätzliche Kosten entstehen nicht.
Insgesamt gestaltet sich der Prozess als ausgesprochen reibungslos. Bereits während des Vorstellungsgesprächs wird die Bereitschaft zu einem derart flexiblen Arbeitseinsatz mit den Bewerbern angesprochen und abgeklärt. Letztlich ist allenfalls die gesundheitliche Situation zu berücksichtigen, die abhängig vom jeweiligen Einsatzgebiet und den Dispositionen der Mitarbeiter schwanken kann. Unterschiedliche physische Belastungen Der Produktions- und Montageprozess ist zwangsläufig mit dem Umgang mit verschiedenen chemischen Substanzen und mit unterschiedlichen physischen Belastungen verbunden. In Abhängigkeit vom Einzelfall konnte der Betrieb hier jedoch immer geeignete Lösungen entwickeln, beispielsweise durch das Bereitstellen spezieller Arbeitsschutzkleidung oder dem Einsatz chemischer Pflegesubstanzen.
Die hohen Flexibilitätserfordernisse und die Notwendigkeit, unterschiedliche technologische Verfahren zu beherrschen, machen die Erfahrungen älterer Mitarbeiter für den Betrieb besonders interessant. Nicht zuletzt daraus ergibt sich der besondere Nutzen aus dem Belastungswechsel, der in hohem Maße dazu beiträgt, die Arbeitsfähigkeit der Belegschaft zu erhalten. Abwechslungsreiche Arbeitsbedingungen Indem darüber hinaus die Monotonie der Tätigkeit verringert wird, entstehen abwechslungsreiche und attraktive Arbeitsbedingungen. Letztlich unterstützt der Aufgabenreichtum die geistige Flexibilität und Lernbereitschaft der Mitarbeiter.
Praxistipps
Ein scheinbarer Nachteil dieses Ansatzes ist, dass die Effizienz während der Einführung meist sinkt. Ursache dafür ist, dass die Mitarbeiter in den neuen Aufgabenbereichen erst eingearbeitet werden müssen. Deshalb sollten die Mitarbeiter in einer auf Dauer angelegten Rotation nicht zu häufig wechseln.
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Autor
Patrick Großheim grossheim(at)rkw.de PDF-Version
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