Duale Studiengänge ermöglichen den Spagat, Fachkräftenachwuchs nicht nur akademisch, sondern auch praxisorientiert und passgenau für ein Unternehmen zu qualifizieren. Anders als viele traditionelle Studienangebote enthalten duale Studiengänge einen sehr hohen Praxisanteil im Betrieb, der bis zur Hälfte des Studiums ausmachen kann. In diesen Praxisphasen lernt der Student bereits die betriebsinternen Arbeitsprozesse kennen, ist wertschöpfend tätig und kann seine Arbeitsleistung unter Beweis stellen.
Gerade für kleine und mittlere Unternehmen, die sich ein aufwändiges Recruiting und eigene Traineeprogramme für Hochschulabsolventen nicht leisten können, bieten duale Studiengänge eine Möglichkeit, junge Talente zu entwickeln und an sich zu binden. Allerdings muss das Unternehmen wissen, welche Qualifikationen es mittelfristig benötigt und welche dualen Studiengänge dafür in Frage kommen. Denn mittlerweile gibt es mehr als 1.000 dualer Studienangebote über ein breites Fächerspektrum hinweg, mit verschiedenen Abschlusstypen (Bachelor, Master) und in verschiedenen Varianten.
Duale Studienmodelle im Überblick
Die Vielfalt an dualen Studienvarianten ist groß. Grob kann man folgende Modelle unterscheiden:
- praxisintegrierte Studiengänge als Grundmodell dualer Studiengänge, in denen in drei Jahren Theoriephasen an der Hochschule oder Berufsakademie und Praxisphasen im Betrieb in der Regel im zwölfwöchigen Turnus abwechseln,
- ausbildungsintegrierte Studiengänge, in denen in rund fünf Jahren zusätzlich zum Hochschulabschluss ein anerkannter Berufsbildungsabschluss erworben wird, also Studium plus Lehre, und
- ausbildungsbegleitende Studiengänge, wo das Studium am Ende oder kurz nach Abschluss einer Berufsausbildung ansetzt und Teile der Berufsausbildung angerechnet werden.
- berufsintegrierende Studiengänge, in denen das Studium in Teilzeit mit engen Bezügen zur parallel laufenden beruflichen Tätigkeit absolviert wird.